DER KREATIVE PROZESS HINTER DESIGN

Endlich ein Designprofi erspäht und dieser legt auch schon los. Großartig! Jetzt heißt es warten.

...

Wie lange warten wir? Wann kommt das Ergebnis? Und gefällt es mir dann auch? Und warum dauert das überhaupt so lange? Sind noch nur ein paar Bilder.

Oder?

Die Recherche

Ist es wichtig, dass dem Auftraggeber das Design gefällt?
Nein.

Das Design repräsentiert am Ende ein Branding, welches die Kundschaft erreichen und zum Kauf animieren soll. Es sollte also genau dieser Kundschaft gefallen.

Es muss zu einem Produkt passen, welches sich zwar von der Konkurrenz abhebt, aber sich dennoch innerhalb einer Branche bewegt. So wird eine Sportmarke mit einem Vintagelook lediglich Käufer erreichen, die eine Weinmarke erwarten und enttäuscht werden.

Wir müssen also herausfinden, an was die Käuferschaft bereits gewöhnt wurde. An welche Formen, Farben, Schriften und Kommunikation. Wer kauft Ihr Produkt und soll sich damit identifizieren?

Nachdem das geschafft ist, geht es weiter.

Das Moodoard

Das ist simpel erklärt.
Anhand der Rechercheergebnisse wird eine Collage erstellt. Diese Collage zeigt die Elemente, die die Zielgruppe kennt. Jede Farbe, Bildsprache und manchmal sogar Sprüche, die mit dem Produkt der Auftraggeberin assoziiert werden können, sind an einem Ort gesammelt. So können wir bei all unserem Streben nach einem indivudellen und kreativen Ergebnis die Zielsetzung im Auge behalten.

Die Entwurfsphase

Meiner Meinung nach ist das die anstrengenste Phase. Denn egal, wie nah und fern sich die Deadline befindet, der Druck ist groß.
Das Design soll keine Kopie von etwas bestehendem sein, individuell, trotzdem Elemente beinhalten, die der Zielgruppe bekannt sind. Es soll überzeugen, Qualität aufweisen und das Business der Auftraggeberin stützen.

Und kreativ sein!

Nachdem wir also all unsere ungenialen Methoden zur Kreatvitätssteigerung angewendet haben und bestenfalls ein Moodboard erstellten, geht es ans skribbeln.

Das Ding mit der Kreativität

Niemand von uns ist dauerhaft wach, müde, konzentriert, gut oder schlecht gelaunt. Auch kreativ ist niemand dauerhaft.
Aber wozu dann ein Profi?

Weil dieser weiß, wie man damit umgeht. So wie Kaffee wach macht, Sonnenschein gute Laune und Tee einen zur Ruhe bringt, haben kreative Menschen Methoden, ihre Kreativität zu steigern.

Das ist bei jedem anders. Die eine geht spazieren, ein anderer hört lange Musik, die nächste macht Sport. Manchen hilft es, andere kreative Tätigkeiten nachzugehen, andere spielen ein Videospiel. Manchmal kommt die Idee beim Duschen oder Haushalt.

Was am Besten hilft, weiß der Profi und plant diese Dinge ein.

Es gibt auch Methoden, die unter Designern genutzt werden, wie die Morphologische Matrix, die Osborn Checkliste und weitere Strategien, um einer guten Idee näher zu kommen.
Quelle: Kribbeln im Kopf - Christine Klell und Mario Pricken

Das Skizzieren

Stellen wir uns jetzt eine Pinnwand mit Skizzen vor? Und eine Designerin, die energisch zum Stift greift, ihre volle Power nutzt und die wildesten und coolsten Skizzen zu Papier bringt mit absoluter Genaugkeit? Der Schreibtisch voller Chaos, der Raum knallbunt und voller Kaffee, Energiedrinks und Lineale. Am besten mit einem Cape und Sonnebrille.

Um gleichmal ein paar Klischees aus dem Weg zu räumen:

Unsere Schreibtische sind nicht immer extrem ordnentlich oder extrem chaotisch. Manche nutzen nichtmal einen.

Nicht jeder Designer kann gut zeichnen. Wir haben auch mal eine Datei in Adobe Illustrator mit vielen Entwürfen, Experimenten und Versuchen. Hauptsache, wir können unsere Gehirnfürze visualisieren.

All die vielen Entwürfe, Experimente und Versuche müssen nun auf die besten und hilfreichsten reduziert werden. Ist für uns natürlich niemals ein Problem!

Feedback

Was habt ihr am Anfang vereinbart? 3 Entwürfe, was häufig angeboten wird? 1 Entwurf, was besser ins Budget passen kann?

Das wird nun per Mail ankommen.

Jetzt wird der Spieß umgedreht (hahaaa) und die Deadline rückt immer näher.
Wir brauchen Feedback. Am besten fix, am besten innerhalb von maximal einer Woche.

Am liebsten ausführlich und am allerliebsten mit einem Sandwitch.

Ist das getan, geht es an die Umsetzung und den Feinschliff. Je nach Designerin sind 3-4 Feedbackrunden vereinart. Manchmal genügen auch nur 2. Es gehen auch viel viel mehr, die dann aber extra Arbeitszeit erfordern und somit vergütet werden müssen.

Finale ooh oh

Der beauftragte kreative Kopf muss sich nun umstellen in das technische Know How.
Je nach Medium, das die Grafiken präsentiert, müssen diese aufbereitet und geliefert werden.
Stimmt der Farbraum-/modus? Ist der Anschitt korrekt für die gewählte Druckerei? (Bitte immer mit dem Designer kommunizieren, welche gewählt wurde)
Sind alle Schriften nutzbar, kein Übersatztext übrig und alle Tippfehler beseitigt?
Welche Formate werden gebraucht?

 

Im besten und häufigsten Szenario haben Sie nun ein tolles Branding, rechtzeitig zur Deadline, alles kann angewendet und gedruckt werden, die Rechnung erfolgt, alles wird gezahlt und wir sind alle glücklich und freuen uns auf die nächste Bauftragung.

Happy End

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